Die bekannten und wichtigen Sprachzertifikate sind meist ein Teil von Zertifizierungssystemen. Sie bauen auf allgemeinsprachlicher Grundbildung auf und ermöglichen die stufenweise Höherqualifizierung. In der Regel ist eine fachliche Spezialisierung auf verschiedenen Niveaustufen möglich.
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (Common European Framework of Reference for Language Learning and Teaching - CEF) wurde im Auftrag des Europarats entwickelt. Er bietet eine hervorragende Vergleichbarkeit des Sprachniveaus für 45 Sprachen. Viele Sprachzertifikate richten sich danach, wie z.B. das telc und das Europäische Sprachenportfolio.
Das System besteht aus verschiedenen so genannten Kompetenzstufen (elementare, selbstständige und kompetente Sprachverwendung). Sie bauen modulartig aufeinander auf und werden weiter differenziert in die Stufen: A1, A2, B1, B2 sowie C1 und C2 (die niedrigste Niveaustufe ist A1, die höchste C2). Besonders in den höheren Stufen ist auch eine berufsbezogene Spezialisierung vorgesehen. Mehr Infos auf der Homepage des Goethe-Instituts
Europäisches Sprachenportfolio
Um Mehrsprachigkeit zu dokumentieren, hat der Europarat das "Europäische Sprachenportfolio" entwickelt. Das Sprachenportfolio ist ein einheitliches System zur Dokumentation und Präsentation von Kenntnissen in verschiedenen, schulisch oder außerschulisch erworbenen Sprachen sowie von interkulturellen Erfahrungen. Es besteht aus den drei Teilen: Sprachpass, Sprachbiografie und Dossier. Die Sprachkompetenz wird nach dem "gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen" (CEF) bewertet. Die Dokumentation erfolgt anhand eines sechsstufigen Systems von Skalen und Niveaustufen.
telc - The European Language Certificate
Das System telc (The European Language Certificate) richtet sich am CEF-Konzept aus. Geprüft wird das Lese- und Hör-Verständnis, Grammatik sowie – in einem mündlichen Prüfungsteil – das individuelle Ausdrucksvermögen.
In Deutschland bieten die Volkshochschulen sowie weitere Sprachschulen Sprachkurse an, die gezielt auf die telc-Prüfungen abgestimmt sind. Die Prüfungen werden – soweit möglich – zentral und automatisiert ausgewertet, um den hohen Standardisierungsgrad zu unterstreichen. Mehr Infos auf der Homepage von telc
Sprachprüfungen
Sprachprüfungen bzw. Sprachtests sind zwar von ihrem Anspruch her keine Sprachzertifikate - ihnen aber sehr ähnlich. Sie werden beispielsweise für die Hochschulzulassung ausländischer Studienbewerber/innen oder von Einwanderern/-innen verlangt. Ähnlich wie Sprachzertifikate weisen solche Prüfungen einen hohen Standardisierungsgrad auf und werden meist landesweit oder sogar international akzeptiert – insbesondere wegen ihres mehr oder weniger amtlichen Charakters.
Genauere Hinweise: Die Stufen der Sprachkompetenz